Über 2800 Stunden Dienst zum Wohle der Allgemeinheit leisteten die 51 Angehörigen der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Neckarwestheim im vergangenen Jahr. Der Großteil dieser Stunden entfiel auf Übungen, Lehrgänge und abgelegte Leistungsnachweise. Die Wehr hatte 23 Einsätze zu bewältigen und wurde auch mit einigen Fehlalarmen belastet.
Leise Kritik
Kommandant Marc Weinert bestätigte seinen Männern und den sieben Frauen bei der Jahreshauptversammlung einen guten Ausbildungsstand und lobte deren Engagement, äußerte jedoch auch leise Kritik. So lag die durchschnittliche Übungsteilnahme unverändert bei nur 53 Prozent, womit ein durchaus kritischer Punkt erreicht sei. Durch einige Änderungen im Übungsangebot und eine bessere Terminplanung soll zukünftig die Attraktivität und somit die Teilnehmerzahl erhöht werden. Ein weiteres Sorgenkind der Feuerwehr ist die Tagesverfügbarkeit, da nur wenige Einsatzkräfte ihren Arbeitsplatz in Neckarwestheim haben.
Kreuzung am Pfahlhof
Doch trotz dieser Probleme steht der Kommune eine leistungsfähige Feuerwehr zur Verfügung. Hierfür sprechen auch Einsätze, wobei über die Hälfte auf technische Hilfeleistung entfiel - diese reicht von der Befreiung von Tieren in Not über das Beseitigen von Ölspuren bis hin zum Einsatz bei schweren Unfällen. Als Schwerpunkt kristallisierte sich die Kreuzung am Pfahlhof heraus, wo schon mehrfach Menschen mit schwerem Gerät aus ihren Fahrzeugen befreit werden mussten. Darauf war denn auch die Hauptübung im Juni 2017 ausgelegt. Zusammen mit der Lauffener Feuerwehr wurde bei einem weiteren Übungseinsatz die Evakuierung von Hotelgästen bei einem angenommenen Brand auf Schloss Liebenstein geübt. Bei solchen Übungen geht es auch immer darum, die Örtlichkeit für den Ernstfall zu erkunden.
Kulturelle Bedeutung
Neckarwestheims Bürgermeister Jochen Winkler lobte die Feuerwehr: Diese stehe „365 Tage im Jahr Gewehr bei Fuß und weiß immer, wie sie zupacken muss“. Auch hob er hervor, „dass die Wehr nicht nur für Sicherheit sorgt, sondern auch eine kulturelle Rolle im Ort spielt“. Dass die Gemeinde ihren Beitrag leistet, damit die Feuerwehrleute zufrieden sind, davon zeugt auch die Neuanschaffung eines Mannschaftstransportwagens. Damit dieser zeitnah geliefert werden kann, wird auf Fördermittel in Höhe von 10 000 Euro verzichtet.
Verdiente Mitglieder geehrt
Für den guten Geist innerhalb der Feuerwehr sprechen auch die Ehrungen langjähriger, aktiver Mitglieder. Matthias Groß erhielt die silberne Ehrennadel des Jugendfeuerwehrverbandes: Er ist seit 25 Jahren Jugendgruppenleiter. Jürgen Kanamüller, Ralf Liss und Marc-Ulrich Kurrle wurden für 25 Dienstjahre mit dem silbernen Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg ausgezeichnet.
Bereits seit 40 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr ist Thomas Zeeh. Er bekam das Ehrenzeichen in Gold. „Feuerwehrmann zu sein, ist ein Ehrenamt. Ehrenämter gehören einfach zum Gemeindeleben dazu“, so der Jubilar.