Nicht ein, nicht zwei, gleich drei Fahrzeuge übergab die Gemeinde Ilsfeld ihrer Freiwilligen Feuerwehr am Sonntag im Rahmen eines dreitägigen Feuerwehrfestes. Diese Übergabe war nicht nur für die Schozachtalgemeinde einzigartig, auch im gesamten Landkreis Heilbronn gab es eine solche Häufung noch nie. „Das ist für mich ein Novum“, meinte Verbandsvorsitzender und Innenminister Reinhold Gall aus Obersulm. Auch Kreisbrandmeister Uwe Vogel erlebte zum ersten Mal, dass ein Löschfahrzeug (LF 20), ein Geräte- und ein Mannschaftswagen (GW-T und MTW) von einer Gemeinde gleichzeitig in die Hände der Feuerwehr gegeben werden.
Hin und Her Sonne, Regen, Sonne, Regen – entsprechend aufregend war der Aufbau für die feierliche Fahrzeugübergabe. Mikrofonanlage drinnen im Zelt, draußen bei den Autos? Nein, doch lieber drinnen. Feuerwehrkommandant Steffen Heber und seine Mannen hatten alle Hände voll zu tun, damit die Feierstunde glatt über die Bühne gehen konnte. Ein Regenschauer inmitten der Reden gab ihnen Recht.
Der Feuerwehrbedarfsplan habe vor Jahren den Bedarf an technischem Gerät formuliert, erinnerte Bürgermeister Rainer Knödler. Zumal die Ilsfelder Wehr Aufgaben an der Autobahn und verstärkt in den wachsenden Industriegebieten wahrzunehmen habe. „Allein das Geld war aufzutreiben“, so Knödler. Die Anschaffung sei „ein Kraftakt gewesen“, der eine kleinere Gemeinde an die finanzielle Grenze bringe. „Der heutige Tag wäre undenkbar ohne die Unterstützung des Landes Baden-Württemberg.“
Und ohne den unermüdlichen Einsatz der Feuerwehrleute, die jede Ausschreibung, jede Abnahme, ja jede einzelne Schraube diskutiert hätten. Zu guter Letzt musste Werner Schuchmann noch 14 Meter Girlanden binden, um die drei neuen Fahrzeuge zu schmücken, die einen Gesamtwert von rund 600 000 Euro darstellen.
Gesamtkommandant Steffen Heber stellte die Neulinge im Einzelnen vor und beantwortete damit gleichzeitig die Frage: Warum und wozu so viel Geld? „Sie geben der Bevölkerung 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr Sicherheit.“ Nicht die Feuerwehr habe die neuen Fahrzeuge bekommen, sondern die Ilsfelder Bürgerinnen und Bürger, die jederzeit aus einem brennenden Haus oder einem verunglückten Pkw gerettet werden können. Minister Reinhold Gall erinnerte daran, dass zwei der drei neuen Autos Ersatzbeschaffungen seien. Die jahrzehntealten Fahrzeuge seien „von der Zeit einfach überholt“ worden. Ilsfeld komme seiner Pflichtaufgabe „in vorbildlicher Weise“ nach. „Und die Feuerwehrleute nehmen ihre Aufgaben mit entsprechender Ausbildung und Weiterqualifizierung ernst.“
Kurze Zeit Diese Aussage unterstrich auch Kreisbrandmeister Uwe Vogel: „Die Männer haben sich in kurzer Zeit in die neue Technik eingearbeitet.“ Der Tag sei ein guter – für Ilsfeld, für die Region und für den Landkreis. Das Ereignis mache ihn stolz, vor allem aber gebe es der Bevölkerung vor Ort ein Stück mehr Sicherheit.
Mit einer ökumenischen Andacht durch den evangelischen Pfarrer Arthur Stäbler und den katholischen Diakon Joachim Meißner sowie einer Segnung der neuen Fahrzeuge endete die Fahrzeugübergabe. Nicht ohne die schmissigen Klänge des Spielmannszuges, der eine Besonderheit in Ilsfeld ist. Nur die Feuerwehr in Bad Friedrichshall leistet sich im Landkreis Heilbronn noch einen solchen Klangkörper.
Bild: Feuerwehr, Bürgermeister, Hersteller und Innenminister Reinhold Gall (heller Anzug) feiern die Übergabe von drei neuen Fahrzeugen. (Foto: Barbara Barth)