Bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr zeigt sich: Die Einsätze der Wehr sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Viele Unwetter machten 2016 zum Jahr mit den meisten Einsätzen.
Unwetterereignisse im Mai und im Juli forderten die Feuerwehr an 89 Einsatzstellen und machten das Jahr 2016 alles andere als gewöhnlich. Insgesamt 458 Einsätze bedeuteten „für das Ehrenamt der Feuerwehr eine große Herausforderung“, sagte Neckarsulms Kommandant Wolfgang Rauh bei der Hauptversammlung im katholischen Gemeindehaus St. Paulus. „Die Steigerung um 114 Einsätze im Vergleich zu 2015 kann man nicht so leicht aus dem Ärmel schütteln.“
Da verheerende Unwetterereignisse in Zukunft wahrscheinlicher würden, habe man 2016 mit der Beschaffung von Unwettermodulen begonnen. Gewünscht sei ein Abrollcontainer, der Geräte zur Energieversorgung und Ausleuchtung von Einsatzstellen sowie eine Sandsackfüllmaschine enthält. „Leider wurde der Zuwendungsantrag bereits zweimal vom Landratsamt abgelehnt“, bedauerte Rauh.
Zahl der Fehlalarme nimmt zu
Auch ohne die Ausreißer nach oben stellte der Kommandant stetig steigende Einsatzzahlen fest. Habe die Feuerwehr 2007 noch 269 Mal Einsätze verzeichnet, sei 2016 der Höchststand erreicht gewesen. So mussten die insgesamt 177 Aktiven zu 63 Bränden und 158 technischen Hilfeleistungen ausrücken. Weniger, als 2015. Gestiegen ist dafür die Zahl von 76 Fehlalarmen durch Brandmeldeanlagen. Vor zwei Jahren waren es noch 57.
Als stellvertretende Gesamtkommandanten wurden Markus Kiy und Ludwig Zoll, die zuvor schon als Kommandanten der Abteilung Neckarsulm gewählt worden waren, in ihren Ämtern für weitere fünf Jahre bestätigt. Bei den Abteilungsversammlungen waren außerdem Frank Seitz und Benjamin Eble (Dahenfeld) sowie Werner Seufer und Arnd Seufer (Obereisesheim) gewählt worden.
„Kein Nachwuchssorgen“
Neben 58 Männern in der Altersabteilung macht eine starke Jugendfeuerwehr mit 54 Angehörigen im Alter von zehn bis 18 Jahren die Feuerwehr komplett. Sie werden von 17 Betreuern angeleitet. Jugendfeuerwehrwart Dominik Häberlen führte aus, dass man bei 19 Kindern, die 2016 hinzugekommen seien, beileibe „keine Nachwuchssorgen“ habe. Dem Jugendausschuss gehören Tim Zartmann, der auch zum Sprecher des Heilbronner Kreisjugendausschusses gewählt wurde, sowie Lucas Krotki und Justus Traub an.
Oberbürgermeister Steffen Hertwig unterstrich Kompetenz und Einsatzbereitschaft der Feuerwehr. Auch wenn die Zeiten sorglosen Geldausgebens in Neckarsulm vorbei seien, investiere man weiter: Etwa in ein Löschgruppenfahrzeug LF 10 oder einen Mannschaftstransportwagen für Dahenfeld, dessen Feuerwehrhaus im März 2016 eingeweiht wurde. Bereits ausgetauscht ist der Vorausrüstwagen von 1985.
Neue Ausstattung für Feuerwehr Neckarsulm
Eberhard Jochim, Leiter der Berufsfeuerwehr Heilbronn, betonte als stellvertretender Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands die hervorragende Zusammenarbeit mit der Neckarsulmer Wehr. Für Siegfried Kern, Gründungsmitglied der Jugendfeuerwehr vor 55 Jahren, hatte er die Ehrennadel des Kreisverbands mitgebracht. Günter Vogel, Kommandant der Audi-Werksfeuerwehr, bedankte sich für die erfolgreiche Zusammenarbeit bei vielen Einsätzen.
Kreisbrandmeister Uwe Vogel berichtete unter anderem über die geplante Erneuerung des Einsatzleitwagens für Neckarsulm, der Ende 2018 eintreffen werde, sowie die für Lauffen und Neckarsulm Ende Juni 2017 vorgesehenen Gerätewagen Messtechnik. Auch er dankte der Neckarsulmer Feuerwehr: „Sie ist die bei weitem einsatzstärkste im Landkreis Heilbronn.“