20 Brände, 45 Verkehrsunfälle und mehrere Schlägereien im Stadt- und Landkreis Heilbronn haben Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst in der Neujahrsnacht in Atem gehalten. Sieben Menschen wurden verletzt, es entstand erheblicher Sachschaden.
In Erlenbach brannte der Dachstuhl eines Einfamilienhauses aus, die Polizei schätzt den Schaden auf rund 150 000 Euro. Ausgelöst worden war der Brand durch einen verirrten Feuerwerkskörper. Ein solcher fand auch den Weg in eine Dachwohnung in Neckarsulm. Dort hatten die Bewohner ein gekipptes Fenster vergessen, durch das der Feuerwerkskörper flog.
Der landete auf einem Kühlschrank, auf dem wiederum Papier lag, das sofort Feuer fing. Glück im Unglück für die Bewohner: Der Brand breitete sich nicht weiter aus, den Schaden schätzt die Polizei auf 1500 Euro.
Insgesamt rückten die Landkreiswehren zu zwölf Einsätzen, Berufs- und Freiwillige Feuerwehr in Heilbronn zu acht Alarmen aus. Zu löschen galt es vor allem Büsche und Hecken nebst in Brand geschossene Mülleimer und Papiercontainer.
Mehrere Brände sollen absichtlich gelegt worden sein, so die Einsatzkräfte. Noch mehr zu tun gab es für die Polizei auf den Straßen in der Region. 45 Mal rückten die Beamten in der Nacht zu Unfällen aus, die meisten davon im Stadtgebiet.
Bei sechs Zusammenstößen wurden sieben Menschen verletzt. Ein schwerer Unfall ereignete sich am Neujahrsmorgen auf der Neckartalstraße in Höhe der Wasserschutzpolizei.
Ein 29-Jähriger war mit seinem BMW zu schnell und betrunken in Richtung Lauffen unterwegs, als er auf die Gegenfahrbahn geriet und dort frontal mit einem Audi A 3 zusammenstieß. Der Unfallverursacher und die 36-jährige Audifahrerin wurden in ihren Fahrzeugen eingeklemmt und schwer verletzt.
Sie wurden von der Feuerwehr befreit. Den Schaden dieses Unfalls schätzt die Polizei auf etwa 28 000 Euro. Die Neckartalstraße war für rund eine Stunde voll gesperrt.
Mehrmals musste die Polizei Schlägereien schlichten. Zwischen 1 und 2 Uhr waren in Löwenstein, Leingarten und Frankenbach jeweils zehn bis 20 Personen an Massenprügeleien beteiligt.
Außer den Verletzten musste der Rettungsdienst auch mehrere Personen versorgen, die wegen zu viel Alkohols dringend ärztliche Hilfe benötigten. Einige Betrunkene hatten sich in der Nacht mit Böllern und Raketen nicht austoben können und verlagerten ihre Aktivitäten auf das Beschädigen von geparkten Autos.
Erfreulich für die Einsatzkräfte war in der Neujahrsnacht, dass kaum Menschen durch leichtsinniges Hantierung mit Feuerwerkskörpern verletzt wurden. Nur ein Mann verletzte sich erheblich an der Hand und wurde deshalb in eine Spezialkinik verlegt.
Von Andreas Gugau - HST