Bei der 164. Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Brackenheim blickte Kommandant Peter Hügle auf ein ereignisreiches Dienstjahr 2024 zurück. Im Bürgerzentrum versammelten sich am 15. März Feuerwehrangehörige, Vertreter der Stadt und Gäste aus Politik und benachbarten Feuerwehren.
Steigende Einsatzzahlen und neue Herausforderungen
Die Feuerwehr Brackenheim wurde im Jahr 2024 zu insgesamt 135 Einsätzen alarmiert – eine erneute Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Die Einsätze gliederten sich in 21 Brandeinsätze, 63 technische Hilfeleistungen, 50 Fehlalarme und eine sonstige Tätigkeit. Besonders auffällig waren die zahlreichen Überlandhilfen, von denen allein neun nach Cleebronn und fünf nach Schwaigern führten.
Die Einsätze verteilten sich gleichmäßig auf die Wochentage, mit einer leichten Häufung an Freitagen. In Bezug auf die Tageszeiten lag der Schwerpunkt mit 76 Einsätzen auf den regulären Arbeitszeiten, während 34 Einsätze in die Abendstunden und 25 in die Nacht fielen. Insgesamt wurden 2.331 Einsatzstunden geleistet, hinzu kamen 270 Stunden für Sicherheitswachen, was die Gesamtarbeitszeit auf rund 13.300 Stunden ehrenamtlicher Feuerwehrarbeit erhöhte.
Im Mai konnte man die neue Drehleiter in Karlsruhe abholen. Leider befindet sich diese seit Herbst wegen technischer Probleme wieder beim Hersteller in Karlsruhe. Nachdem man das vorherige Fahrzeug im Januar an die Firma Magirus als den neuen Besitzer abgegeben hat, steht seitdem ein Leihfahrzeug der Firma Rosenbauer zur Verfügung. Somit ist die neue Drehleiter weiterhin nicht im Einsatzdienst.
Personalsituation bleibt herausfordernd
Sorgen bereitet der anhaltende Rückgang an aktiven Feuerwehrkräften. Zum Jahresende 2024 zählte die Feuerwehr noch 164 aktive Mitglieder – zwölf weniger als im Vorjahr. Besonders die Standorte Nord (Neipperg) und Mitte (Brackenheim und Dürrenzimmern) benötigen dringend Verstärkung. Eine zusätzliche Herausforderung stellt die begrenzte Kapazität des Feuerwehrhauses in Brackenheim dar. Nach 34 Jahren müsse das Gebäude modernisiert und an aktuelle Anforderungen angepasst werden. Erste Schritte zur Planung, unter anderem die Installation einer Brandmeldeanlage und Erneuerung der Notstromversorgung, seien bereits im Gange. Auch die Ersatzbeschaffung des nun 30 Jahre alten Tanklöschfahrzeuges bei der Abteilung Mitte werde angegangen. Angedacht ist ein LF 20.
Ausbildung und besondere Leistungen
Trotz des Personalmangels konnte die Feuerwehr Brackenheim 2024 große Erfolge in der Ausbildung und Weiterbildung verzeichnen. Über 300 Feuerwehrmitglieder wurden in verschiedenen Lehrgängen fortgebildet. Besonders erfreulich war die Wiederaufnahme eines Maschinistenlehrgangs in Brackenheim nach über 15 Jahren, der in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Nordheim durchgeführt wurde.
Auch im Bereich der Leistungsabzeichen gab es Erfolge: Elf Feuerwehrleute erlangten das Leistungsabzeichen in Silber. Die Abnahme fand während des EM-Viertelfinals Deutschland–Spanien statt, was den Teilnehmern zusätzliches Durchhaltevermögen abverlangte.
Ehrungen und Beförderungen
Eine besondere Würdigung erfuhren langjährige Feuerwehrangehörige. Für 15 Jahre aktiven Dienst erhielten Matthias Pulfer und Benjamin Schäufele das Ehrenabzeichen in Bronze. Für 25 Jahre wurden Frank Onken, Matthias Heckel und Benjamin Kühner mit dem Ehrenabzeichen in Silber ausgezeichnet.
Für herausragende 40 Jahre Feuerwehrdienst wurden Roland Hartl, Peter Burkhardt und Bernhard Schmoll geehrt. Zudem wechselten vier erfahrene Kameraden, darunter Jörg Kohler und Jürgen Kröneck, in die Altersabteilung, wodurch viel Wissen und Erfahrung erhalten bleibt.
Vier Kameraden wurden für ihre Verdienste besonders geehrt: Marcel Karger und Jens Schunke erhielten die Ehrenmedaille des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg in Silber, während Claus Baumann und Hans Müller mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze ausgezeichnet wurden.
Zusätzlich wurden mehrere Kameraden für ihre Leistungen befördert. Insgesamt 20 Feuerwehrleute stiegen in höhere Dienstgrade auf, darunter zwei neue Löschmeister, ein Hauptlöschmeister und mehrere neue Oberfeuerwehrmänner.
Sommerfest als Höhepunkt der Kameradschaft
Ein weiteres Highlight des Jahres war das erstmals durchgeführte Sommerfest, das sich als voller Erfolg erwies. Die Veranstaltung wurde von der Stadtverwaltung als Dankeschön für die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehr organisiert. Neben gutem Essen und geselligem Beisammensein stand vor allem die Wertschätzung des Engagements der Feuerwehrangehörigen und ihrer Familien im Mittelpunkt.
Besonders hervorgehoben wurde die Leistung von Patrick Eismann, der die Hauptorganisation des Festes übernahm. Auch die Feuerwehr Nordheim wurde für ihre Unterstützung bei der kulinarischen Versorgung ausdrücklich gelobt.
Ausblick auf 2025
Zum Abschluss betonte Hügle, dass die Feuerwehr Brackenheim vor großen Herausforderungen stehe. Neben der anhaltenden Mitgliederwerbung und der Modernisierung des Feuerwehrhauses Mitte müsse man sich auch auf mögliche neue Aufgaben vorbereiten, die durch veränderte sicherheitspolitische Lagen entstehen könnten.
Wahl
Turnusmäßig stand nach fünf Jahren die Wahl des Kommandanten an. Peter Hügle wurde mit einer Mehrheit der Stimmen für eine vierte Wahlperiode wiedergewählt.
Mit einem Dank an alle Feuerwehrangehörigen, Unterstützer und die Stadtverwaltung beendete Hügle die Hauptversammlung mit dem traditionellen Leitspruch: „Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr!“
Mitarbeiter der Stadt haben eine Spendenaktion für ihren Kollegen Luwrence Ossai ins Leben gerufen. Er lebt seit sechs Jahren mit seiner Familie in Deutschland und arbeitet seit zwei Jahren im städtischen Bauhof. Trotz harter Arbeit steht die Familie vor einer hohen Nachzahlung von über 5.400 Euro. Zur Unterstützung wurde am Ende der Hauptversammlung ein Grisu versteigert, und der Erlös floss direkt in die Spendensammlung. Der Ersteigerer schenkte den Grisu anschließend der Jugendfeuerwehr.