Rund um die Uhr sind die Freiwilligen Feuerwehren in Stadt- und Landkreis Heilbronn in Bereitschaft. "Alle fünf Stunden rückt eine unserer Wehren aus", rechnete der Heilbronner Landrat Detlef Piepenburg bei der Dienstversammlung der Kommandanten in Schwaigern-Massenbach vor. Hochachtung zollte Piepenburg den über 4000 aktiven Feuerwehrmännern und -frauen. Fast 1700 Mal sind sie im vergangenen Jahr ausgerückt: 428 Mal zu Bränden, 875 Mal war ihre Hilfe etwa bei Unfällen erforderlich. 155 Menschen konnten aus zerbeultem Fahrzeugblech oder aus brennenden Gebäuden gerettet werden. Piepenburg: "Durch den schnellen Einsatz der Wehren und anderer Rettungsdienste wurde viel Leid und Schaden verhindert." Dennoch: Für 38 Personen kam leider jede Hilfe zu spät.
Brandschutz
29 Großbrände gab es im vergangenen Jahr, ebenso viele 2008 und 2007 − eine zufällige Konstante. Kreisbrandmeister Uwe Vogel hofft, dass die großen Schadensereignisse künftig nicht noch zunehmen werden. Denn die Brandlast wächst: "Die Betriebe wachsen, wollen immer größere und zusammenhängende Flächen ohne Brandschutzabschnitte." Das geht, so der Kreisbrandmeister, auf Kosten der Sicherheit.
Die Einsatzzahlen insgesamt sind rückläufig. 2000 Mal waren die Floriansjünger im Vorjahr ausgerückt. Die Brände sind um 40 auf 428 zurückgegangen, technische Hilfe von 1018 auf 875. Dazu zählen nicht nur Verkehrsunfälle, sondern auch Einsätze etwa bei Sturm und Hochwasser. "2009 sind wir davon verschont geblieben", sagte Vogel. Blinde beziehungsweise böswillige Alarme gingen von 303 auf 286 zurück. Dennoch sieht Uwe Vogel weiterhin technischen Nachbesserungsbedarf bei Brandmeldeanlagen in Firmen und öffentlichen Einrichtungen: Sie lösen immer noch zu häufig Fehlalarme aus: 186 Mal im vergangenen Einsatzjahr.
"Starke Wehren sind wichtig", betonte Landrat Piepenburg. Daher sorgen das Land und der Landkreis durch Zuschüsse für entsprechende Einrichtungen der Feuerwehren und die erforderliche Ausstattung.
Jüngstes Beispiel: Die digitale Alarmierung. Im Mai, so berichtete Uwe Vogel, soll das neue Netz aufgebaut sein, über das nicht nur die Feuerwehren, sondern künftig alle Rettungsdienste effektiver kommunizieren können. 5000 Melder werden in diesen Tagen an die Einsatzkräfte in Stadt- und Landkreis Heilbronn ausgeliefert.
Insgesamt lagen im vergangenen Jahr 26 Anträge für Beschaffungen beziehungsweise Bauvorhaben der Kreisfeuerwehren mit einem Wert von 6,3 Millionen Euro vor. 16 Anträge mit einem Volumen von fast 4,8 Millionen Euro wurden mit 831 000 Euro vom Land gefördert. Der Landkreis vergab weitere Zuschüsse von 211 000 Euro.
Nachwuchsarbeit
Über 1200 Feuerwehrkameraden, so Vogel, seien im Berichtsjahr auf Lehrgängen gewesen, der Ausbildungsgrad sei also erfreulich hoch. Neue Aktive rekrutiert die Feuerwehr nahezu ausschließlich aus dem Nachwuchs, betonte Vogel. Außer Eberstadt betreiben alle Kreiswehren Nachwuchsarbeit mit einer Jugendwehr. 1121 Mädchen und Jungen werden derzeit ausgebildet. Die Zahl der Aktiven ist gegen den Landestrend auf 4087 Personen gestiegen.